Mammoth Hot Springs:
Von Bozeman fuhren wir ca. 1 Stunde bis wir den Nordeingang des Yellowstone National Park erreichten. Das Wetter war wieder herrlich, fast ein wenig zu warm. Nur Sonne und blauer Himmel. Wir bekamen am Eingang eine Karte des Nationalparks. Unser erstes Ziel waren die Mammoth Hot Springs. Am Visitorcenter stellten wir unser Auto ab und wir marschierten los zu den Mammoth Hot Springs die sehr eindrucksvoll sind - jahrtausendelang hat hier das heiße, mineralhaltige Wasser Sinterterrassen gebildet, die sich ständig weiter verändern. Hier sprudeln allerdings keine Geysire. Das Wasser tritt etwas langsamer aus, dafür aber am Hang und besonders heiß. Es kommt aus großer Tiefe, wo unter den Basalten Kalk lagert. Das Wasser soll bis zu 500 Jahre alt sein, das hier sprudelt. An der Oberfläche bilden sich schnell wachsende strahlend weiße Kalksinterterassen und Becken (bis zu 2 ft Höhengewinn pro Jahr).
Doch dieses Tarvertin ist nicht sehr beständig. Kommt kein Wasser nach, oder wird der Abfluss verlegt, so wird das Aufgebaute ungefähr genau so schnell erodiert, wie es geschaffen wurde. Dabei weicht auch sofort das strahlende Weiß und wird zum fahlen Grau.
Wir wanderten durch die Lower und Upper Terassen und bestaunten dieses Naturschauspiel, bevor wir uns wieder auf den Weiterweg machten.
Fahrt nach Canyon Village:
Der Yellowstone Park ist der größte und älteste Nationalpark der USA: "Gelber Stein" - so heißt der Fluss, der dem Park seinen Namen gab, nach den Farben der Steilwände seines Canyons, die von zitronengelb bis orangegelb verschiedene Schattierungen aufweisen. Besonders sehenswert sind aber die Wasserfälle des Yellowstone River, die man vor allem vom Virginia Cascade Drive, der den Canyon kreuzt, sehen kann. Wir fuhren südlich Richtung Canyon Village. Wir sahen Bisons und Hirsche am Straßenrand. Im Visitor Center aßen wir zu Mittag, bevor wir gestärkt zu den Upper und Lower Yellowstone Falls aufbrachen.
Upper und Lower Yellowstone Falls:
Der Grand Canyon of the Yellowstone wurde in Zeichnungen, Fotografien, Poesie und Prosa gefeiert, seit der Zeit, wo er zum ersten Mal vom Maler Thomas Moran auf Leinwand eingefangen wurde. Wir parkten unser Auto zuerst bei den Upper Falls und später bei den Lower Falls. Zum Aussichtspunkt führten uns Treppen und kleine Wanderwege. Der aktuelle Canyon geht zurück auf das Ende der letzten Vergletscherung vor 14000 Jahren. Schmelzwasser, verbunden mit dem letzten Gletscher grub das aktuelle V-förmige Tal. Wasser setzt die Erosion des hydrothermal gealterten vulkanischen Gesteins fort. Die hydrothermalen Aktivitäten machen das vulkanische Gestein anfälliger für die Erosion und verursacht die Farben der Canyonwände.
Information:
Die Upper und Lower Falls werden durch den Yellowstone River gebildet, der über rhyoltischen Felsen fließt, der gegenüber der Erosion beständiger ist. Die ersten Fälle, die Upper Falls, 33,2 m hoch, kann von dem "Brink oft he Upper Falls Trail", vom Anfang des "Brink of the Lower Falls Trail" und von den Aussichtspunkten des Uncle Tom"s Parkplatzes gesehen werden. Die Lower Falls sind 93,9 m hoch und können von den Lookout Point, Red Rock, Artist Point, "Brink of the Lower Falls Trail" und von verschiedenen Punkten des "South Rim Trail" gesehen werden. Die dritten Fälle, Crystal Falls, betritt den Canyon zwischen den Upper und Lower Falls. Es ist ein Wasserfall des Cascade Creek und kann vom South Rim Trail gerade westlich des Uncle Tom"s Parkplatzes gesehen werden.
Farben im Canyon:
Die Farben im Canyon sind das Ergebnis der hydrothermalen Alterung von Eisenbestandteilen im Rhyolith. Durch die Einwirkung der Elemente auf das Gestein wurde die Farbänderung durch Oxidation bewirkt. Die Farben zeigen die Anwesenheit oder Abwesenheit von Wasser in den einzelnen Eisenbestandteilen an. Das meiste Gelb im Canyon stammt vom Eisen und Schwefel im Gestein.
Mud Volcano und Yellowstone Lake
Wir fuhren nach dem Besuch der Upper und Lower Falls weiter zur Mud Volcano Area, die schon aus der Ferne durch ihre geruchsintensiven Schwefeldämpfe angekündigt wird. Ein 1 Kilometer langer Rundweg führt an den sogenannten "mud pots" (Schlammtöpfen) vorbei, aus denen es dumpf blubbert. Der Namen gebende Mud Volcano mit seinem 9 x 9 m großen Kegel, erinnert aufgrund der Geräusche an eine Waschmaschine im Hauptwaschgang. Es gibt hier noch eine Menge zischender Becken, einen säurehaltigen See oder sogenannte Fumarole aus denen es wie aus einem Gartopfventil dampft. Unterschiedliche Mineralien und Schwefel sorgen für farbenfrohe Verfärbungen. Einen kurzen Halt machten wir dann noch am Yellowstone Lake, wo wir die Landschaft und den See bewunderten. Der Yellowstone Lake ist mit 354 km2; der größte See des Yellowstone-Nationalparks und der größte Bergsee Nordamerikas. Er liegt auf 2357 Metern Höhe im Süden des Parkes, im US-Bundesstaat Wyoming.
Old Faithful und die Geysire:
Spätnachmittags erreichten wir das Visitor Center am Old Faithful. Der bekannteste Geysir im Yellowstone, Old Faithful, sprüht in Abständen von 60 bis 90 Minuten eine Dampfsäule von 39 m in die Luft. Wir hatten noch etwas Zeit bis zum nächsten Ausbruch des berühmten Geysirs. Ich wanderte zum Geysir Hill und bestaunte die vielen kleinen und größeren Geysire. Über Stege kommt man sehr nahe heran.
Information:
Old Faithful (der alte Getreue) ist einer der bekanntesten Geysire der Erde. Er ist vom Typ her ein düsenförmiger Geysir und befindet sich im oberen Geysir-Becken des Yellowstone-Nationalparks im Bundesstaat Wyoming (USA). Offiziell hatten ihn Mitglieder der Washburn-Langford-Doane-Expedition 1870 als erste Weiße entdeckt. Nach zwei Tagen der Beobachtung gab Henry D. Washburn dem Geysir seinen Namen, da seine Eruptionen häufig und regelmäßig auftraten. Seit seiner Entdeckung ist er über eine Million Mal ausgebrochen. Old Faithful befindet sich in einer Höhe von 2240 m über dem Meeresspiegel.
Old Faithful gehört zu den düsenartigen Geysiren, die einen schmalen Wasserstrahl haben. Sein Eruptionsverhalten ist von anderen Geysiren in der Umgebung unabhängig, da er keine direkte Verbindung zu anderen Geysiren besitzt. Die Tagöffnung des Eruptionskanals misst 0,6 m x 1 m. Der Geysir besitzt ein Reservoir, das aus mindestens zwei Kammern besteht (zwei Kammern sind durch Sondierungen/Lotungen nachgewiesen). Der Durchmesser der Verengung im Eruptionskanal unmittelbar über der oberen Kammer in 7,31 m Tiefe (unteres Ende der Engstelle) beträgt 10,5 cm. Der Eruptionskanal ist mit grobem Silikat-Sinter ausgekleidet. Die Eruptionssäule erreicht eine Höhe von ca. 30 bis 55 m. Eine Eruption dauert meistens zwischen 1,5 und 5 Minuten ohne sein typisches Vorspiel, zwischen 14.000 und 32.000 Liter Wasser werden pro Eruption ausgestoßen.
Nach dem Naturschauspiel fuhren wir weiter zum Westeingang des Parks und übernachteten in einem Best Western für 153 Dollar in Yellowstone West. Am Abend gingen wir noch in ein uriges Restaurant zum Essen.