26.09.2012 - In den Grand Canyon und wieder zurück
Oh leck oh leck dachte ich mir als um 4 Uhr der Wecker klingelte, aber trotzdem war ich schnell wach durch die Vorfreude auf die Wanderung in den Grand Canyon. Brigitte und ich packten unsere Koffer und fuhren auch schon um halb 5 Uhr in Cameron los in Richtung Grand Canyon South Rim. Nach ca. 50 km und 1 Stunde erreichten wir noch im Finsteren den Parkplatz zum Start unserer Wanderung in den Canyon. Die Wanderung war als sehr schwierig zu bewältigende Tour beschrieben und deshalb nicht als Tagestour zu empfehlen, da sie im Führer mit 9 Stunden und 1400 Höhenmeter angegeben war. Es gab viele Warnhinweise, da sich schon viele Wanderer überschätzt hatten und im Canyon in Not geraten waren. Es gab auch schon Todesfälle durch Erschöpfung, sogar ein Tag vor unserer Tour gab es einen Toten. Wir ließen uns aber nicht abschrecken und starteten um dreiviertel 6 Uhr mit genügenden Getränken im Rucksack und sehr kühlen Temperaturen unsere Hiking Tour auf dem South Kaibab Trail. Ein herrlicher Pfad schlängelte sich steil nach unten in den Canyon.
Abstieg über den Kaibab Trail:
Langsam wurde es heller und auch die Temperaturen stiegen schnell nach oben, so dass wir uns von Pullover und Jacke verabschiedeten und diese in den Rucksack packten. Nach ca. Stunde konnten wir einen herrlichen Sonnenaufgang auf dem Weg nach unten zum Colorado River, der aber noch nicht zu sehen war, genießen. Ich schoss wieder einmal viele Fotos. Der Weg machte sehr viel Spaß. Auch einige andere Wanderer waren ebenfalls schon unterwegs, die wir größtenteils überholten. Schon nach 1 Stunde erreichten wir den Skeleton Point, von wo aus wir einen ersten Blick auf den berühmten Colorado River hatten. Eigentlich waren 2 Stunden in den Führern und Tafeln veranschlagt. Dies stimmte uns zuversichtlich die Tour schneller bewältigen zu können. Immer weiter schlängelte sich der abwechslungsreiche Weg, mit grandioser Aussicht, nach unten. Es kamen uns Reiter entgegen die per Pferd die Tour absolvierten.
Am Colorado River:
Nach knapp über 2 Stunden erreichten wir den Colorado River und überquerten ihn über eine spektakuläre Hängebrücke. Hier wanderten wir an der Nordseite des Flusses in Richtung Bright Angel Trail, der 15 km lang und somit um 4 km länger als der South Kaibab Trail mit seinen 11 km, aber dafür nicht so steil ist. Als erstes machten wir in der Nähe der Phantom Ranch (einzige Übernachtungsmöglichkeit im Canyon) Brotzeit. Hier trafen wir Christoph ein Wanderer aus Würzburg. Zuerst lief die Verständigung in Englisch, bis wir feststellten, dass wir uns auch in Deutsch unterhalten konnten. Er wollte den gleichen Trail nach oben und schloss sich somit uns an.
Über den Bright Angel Trail nach oben:
Der Bright Angel Trail führte uns viel im Schatten nach oben und durch einen Bach bedingt wachsen viele grüne Bäume und Sträucher, aber die Aussicht war nicht ganz so grandios wie beim Abstieg. Trotzdem machte auch dieser Trail sehr viel Spaß und war durch die Unterhaltung mit Christoph sehr kurzweilig. Immer wieder sahen wir Eichhörnchen, die sehr zutraulich waren, aber natürlich nicht gefüttert werden durften. Auf diesem Trail gibt es 3 Wasserstellen und sogar Toiletten. Auf dem South Kaibab Trail gibt es kein Wasser, nur 1 Toilette (die ich ausführlich besuchte J). Auf der letzten Meile unseres Trails liefen viele Touristen, die mit Sandalen in den Canyon schnupperten. Um 13.30 Uhr erreichten wir, nach 7 Stunden reiner Gehzeit (nicht wie in den Führen beschrieben 9 Stunden), wieder die Spitze des Canyons. Wir waren stolz darauf, diese Hammertour, mit ihren 27 Kilometer und 1400 Höhenmetern abwärts und natürlich 1400 Höhenmetern aufwärts, ohne Probleme geschafft zu haben.
Abschied vom Grand Canyon:
Mit dem Bus ging es zum Grand Canyon Visitor Centre, wo wir uns eine Kleinigkeit zu Essen und Trinken kauften. Christoph fuhr uns noch zu unserem Parkplatz und wir verabschiedeten uns von ihm. Brigitte und ich gingen noch kurz zu einem Aussichtspunkt und schossen ein letztes Foto vom Grand Canyon. Wir verließen den Park und fuhren wieder zurück bis Cameron und auf der Straße 89 weiter in Richtung Norden und überquerten den Colorado River in Marble Canyon.